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DAS MIT DER DIGITALISIERUNG

Allgemeine Gedanken

Alles spricht über Industrie 4.0, Digitalisierung und IOT. Schauergeschichten und Zukunftsträume werden medial diskutiert. Doch wo stehen deutsche Unternehmen eigentlich und welche Möglichkeiten und Ängste gibt es…

Fliegende Autos, Hologramme oder auch Uhren mit denen man telefonieren kann, gehörten in Zukunftsvisionen der 80er zum absoluten Standard. Aber wo stehen deutsche Firmen in Sachen Digitalisierung wirklich? 

So weit weg von den Vorstellungen aus den 80er sind wir eigentlich gar nicht. Wearables, Smart TVs aber auch vernetzte Zahnbürsten sind nur eine kleine Auswahl der smarten Produkte, die bereits täglich genutzt werden. Dabei verbinden sich immer mehr Waren mit dem Internet. Bis dato sind es bereits etwa 15 Milliarden Produkte weltweit. Im Jahr 2020 sollen es schon bis zu 30 Milliarden Geräte sein.

Niedrige Investitionen in die deutsche Digitalisierung 
Deutsche Unternehmen begreifen die neue Industrie häufig noch als Risiko. Rund 40 Prozent der Firmen fühlen sich auf das Thema Digitalisierung nicht gut vorbereitet. Auch die Investitionen in diesem Bereich spiegeln die generelle Zurückhaltung. Deutsche Unternehmen investieren nur 14 Prozent ihres Forschungsetats in die Industrie 4.0 relevanten Themen. International wird mehr als das Doppelte ausgegeben. Doch was ist der Grund dafür? Welche Herausforderungen warten auf die Unternehmen? Denn eins ist allen klar; die Digitalisierung wird die vorherrschenden Produktionsprozesse verändern und nicht aufzuhalten sein. 

Herausforderungen für deutsche Unternehmen: 

• Datenmengen 
Ein wichtiger Bestandteil von intelligenten Produkten und Services, ist die explodierende Menge an Daten, die gesammelt und analysiert werden muss. Die sogenannten Big Data sind wohl mit einer der wichtigsten Rohstoffe des 21. Jahrhunderts. Wer nachhaltig seine Effizienz steigern will, muss einen Weg finden, gezielt auf diese Daten zugreifen zu können. 

• Die Mitarbeiter in Veränderungen miteinbeziehen 
Die schwierigste Aufgabe ist es wohl, Mitarbeiter auf den Wandel vorzubereiten und die Veränderungen zu begleiten. In vielen Bereichen werden Zuständigkeiten wechseln und der Aufbau von neuen Fähigkeiten notwendig sein. Unternehmen sollten sich bereits jetzt darum bemühen, ihre Mitarbeiter auf diese Veränderungen vorzubereiten und Ängste frühzeitig wahrzunehmen. Denn Veränderung gilt nicht als das liebste Kind. Doch wer in diesem Prozess trotzdem das Bedürfnis nach Sicherheit gewährleisten kann, wird eher auf Unterstützung treffen.

• Kundenzugang 
Bei vernetzten Produkten und Services ist vor allem die Berücksichtigung von individuellen Kundenwünschen wichtig. Zukünftig wird daher die Art des Zugangs zu den Kundenanforderungen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil ausmachen. Unternehmen sollten festlegen, welche Produkteigenschaften sie selber beeinflussen möchten und welchen Stellenwert der Kunde einnimmt. Besonders die Unternehmen, die sich früh über intelligente Dienstleistungen Gedanken machen, können Vorteile herausarbeiten und ihren Kunden einen entscheidenden Mehrwert bieten.

• Umdenken in den Chefetagen 
Viele Geschäftsführer, vor allem von Mittelständischen Unternehmen, begreifen die Digitalisierung häufig noch als Risiko und nicht als Chance. Unternehmen unterschätzen dabei die Kraft von neuen Geschäftsmodellen, auch für traditionelle Unternehmenszweige. Mit ihrer Qualität und Exportorientierung hat die deutsche Wirtschaft nämlich exzellente Möglichkeiten, auch in Sachen Digitalisierung führend zu werden. 

Super interessant zu dem Thema sind die Ausführungen von Karl-Heinz Land.

IST CONTENT WIRKLICH KING?

Marketing

Als wissenschaftlich geprägter Mensch tendiere ich immer zur Bevorzugung von Inhalten. Die PR-Schule predigt das gut recherchierte Informationen das Wichtigste sind. Google liebt viel Content. Aber sollten Inhalte wirklich immer im Fokus stehen?

Nehmen wir als Beispiel die Entstehung einer Webseite. Zunächst ist es hier wichtig, sich über die Zielsetzung und die Struktur Gedanken zu machen. Danach erfolgt die Erstellung eines Grunddesigns. Und da geht es dann bereits los. Hier gibt der Webdesigner häufig bereits Textblöcke mit Blindtext vor. Diese sind natürlich im weiteren Verlauf anpassbar, aber einmal gesetzt, ist es auch rein optisch schon sinnvoll, die vorgegebenen Textlängen einzuhalten. Das heißt aber auch, dass sich bei diesem Vorgehen der Inhalt der Form unterordnet. Wichtige Aspekte werden so ggf. gar nicht erst dargestellt oder zusammengefasst. 

Wählt man die umgedrehte Reihenfolge und setzt den Text vor der Erstellung des Layouts, kommt es vor, dass das Grunddesign zerstückelt und unrund wirkt. Darüber hinaus ist dies vom Handling extrem umständlich, da bestimmt Textteile später ergänzt und angepasst werden müssen. 

Also bleibt die grundlegende Frage: Folgt die Form dem Inhalt oder ist es genau andersherum? Nun gibt es ja Vertreter der Theorie, dass wenn etwas oder jemand nicht „gescheit“ wirkt, auch der Inhalt nicht wahrgenommen werden kann – egal wie gut er ist. 

Dem gegenüber steht der Eindruck, dass z. B. bei Facebook Anzeigen eine Änderung des Beitragtextes maßgeblich über den Erfolg eines Postings entscheidet. Sogar eher noch als eine Verbesserung des Bildes.

Im Endeffekt ist diese Entscheidung wie alle Marketingdinge, vom jeweiligen Zweck abhängig. Wenn man eine Webseite heute nur noch als Visitenkarte im Netz begreift, stehen rein optische Aspekte natürlich im Vordergrund. Also wirkt die Seite modern? Wirkt die Person die abgebildet ist sympathisch/kompetent etc.? Abgesehen mal von Google, ist viel Inhalt für den User meiner Meinung nach gar nicht mehr so relevant. In einem Zeitalter der Überschriftenleser und Mobiltelefonverwender, werden Inhalte online anders konsumiert. Das kann man nun schlimm finden, aber man kann es auch nutzen, um die Menschen noch besser zu erreichen – beispielsweise mit Witz und Emotion.

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